Retainer Zähne, was ist das?
Hatten Sie auch als Kind eine Zahnspange, aber es wurde leider kein Retainer an Ihre Zähne gesetzt? Und jetzt sind Ihre Zähne wieder schief? Wie kann sowas sein? Es ist ganz einfach. Unsere Zähne bewegen sich im Laufe der Zeit, so wie sich auch unser Gesicht und der ganze Körper verändern. Deshalb benötigen alle Patienten, die lebenslang gerade Zähne haben möchten, einen Retainer. Dies sind festsitzende oder herausnehmbare Geräte, die für die Stabilisierung unserer Zähne nach einer kieferorthopädischen Behandlung sorgen. Patienten, die nach der aktiven Behandlung auf die Retention verzichten, müssen mit Zahnverschiebungen rechnen.
1. Welche Arten von Retainern gibt es?
Im Prinzip gibt es verschiedene Arten von Retainern an den Zähnen. Direkt an den vorderen Frontzähnen werden die festen Retainer festgeklebt. Zusätzlich muss man für die Nacht die herausnehmbaren Kiefer tragen, die sie Zahnbogenbreite und die Seitenzähne stabilisieren. Beide Arten Retainer Zähne gibt es in diversen Varianten. Diese sucht der Kieferorthopäde je nach Problem und Vorerkrankung aus.
1.1. Herausnehmbare Retentionsgeräte
Herausnehmbare Retainer Zähne sind Schienen, Platten, Positioner oder funktionskieferorthopädische Geräte. Welche Form für Sie am besten ist, entscheidet der Kieferorthopäde nach Ihrer vorherigen Fehlstellung.Wenn man mit dem Retentionsgerät auch den Biss stabilisieren möchte, bieten sich Positioner und funktionstherapeutische Geräte an. Ist der Biss schon gut sind Retentionsplatten und Retentionsschienen geeignet. Bei Patienten, die stark knirschen, können Schienen auch als Kirschschutz dienen, zudem kann man mit Ihnen die Zähne bleichen.
1.2. Festsitzende Retainer Zähne
Die festsitzenden Retainer sind im Ober- und Unterkiefere an den vorderen 6 Zähnen befestigt. Jeder einzelne Zahn wird also mit Kunststoff an den Retainerdraht befestigt. So kann man dann relativ sicher sein, dass es nicht zu Verschiebungen kommt. Das Material kann aus Edelstahl, Gold oder Titan sein, überdies sind auch metallfreie Retainer sind erhältlich. Diese werden aus Keramik gefräst oder aus Fiberglas hergestellt. Eine gute Alternative für Allergiker oder metallsensitive Patienten.
1.3. Direktes oder indirektes Verfahren
Retainer können entweder direkt am Patienten gebogen und eingesetzt werden oder im Labor hergestellt werden. Beide Verfahren sind möglich. Der direkt am Patienten gebogene Retainer braucht etwas Übung vom Behandler. Die im Labor gefertigte Variante dauert etwas länger. Diese Retainer können mit einem Bender, einer Biegemaschine für Retainer hergestellt werden. Fragen Sie einfach bei Ihrem Fachzahnarzt nach, welche Variante er anbietet.
1.4. Was unterscheidet den Lingualretainer vom Palatinalretainer?
Im Unterkiefer werden festsitzende Retainer routinemäßig eingesetzt. Man nennt sie Lingualretainer. Lingua ist die Zunge. Der Palatinalretainer hat seinen Namen vom Gaumen. Im Oberkiefer klebt man nicht immer einen Retainer geklebt. Hier ist es außerdem schwieriger, weil oft zu wenig Platz ist. Oberkiefer Retainer können auch öfter kaputt gehen, weil Sie genau in dem Bereich sind, wo man abbeisst. Wir empfehlen bei Zähnen, die vor der Behandlung stark gedreht waren, auf jeden Fall auch an den oberen Frontzähnen einen Retainer zu fixieren. Natürlich werden Retainer üblicherweise an der Innenfläche der Zähne angebracht, nur bei Unfällen, kann es sein, das er Arzt auch aussen zur Stabilisierung einen Retainer für eine gewisse Zeit klebt.
1.5. Wie oft muss ein Retainer kontrolliert werden?
Falls Sie das Gefühl haben, Ihr Retainer ist locker oder es ist ein Stück von der Kunststofffixierung herausgebrochen, gehen Sie bitte direkt zum Kieferorthopäden. Sonst ist es möglich, dass es zu Zahnverschiebungen kommt. Dies geht manchmal leider sehr schnell. Bei den herausnehmbare Retainern kommt es manchmal zu Rissen oder Brüchen, auch hier soll der Kieferorthopäde den Retainer dann reparierten oder tauschen. Schienen Retainer tauscht man zudem jährlich aus hygienischen Gründen aus. Auch wenn alles soweit in Ordnung ist, empfehlen wir einen jährlichen Check bei Ihrem Kieferorthopäden.
1.6. Retainer Kosten
Je nach Art des Retainers und Praxis sind die Kosten stark unterschiedlich. Für einen festen Retainer lagen die Kosten in 30 befragten Praxen zwischen 150 und 300 Euro pro Kiefer. Herausnehmbare Retainer Zähne kosten zwischen 100 und 300 Euro, je nach Ausführung und Haltbarkeit. Lassen Sie sich individuell beraten.
1.7. Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für Retainer?
Nein, leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland den festen Retainer nicht. Nur herausnehmbare Geräte, die Platten oder funktionstherapeutische Spangen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse meist. Das ist schade. Denn so ist ein Rezidiv bei den meisten Behandlungen vorprogrammiert. Deshalb sollten Sie auf keinen Fall am Retainer sparen. Sie können die Kosten meist in Raten zahlen und oft auch steuerlich absetzen.
1.8. Bezahlen Private Versicherungen und Zusatzversicherungen den Retainer?
Man kann hier keine allgemeine Aussage machen. Es ist unterschiedlich von Versicherung zu Versicherung. Am besten lesen Sie die Konditionen in Ihren Versicherungsbedingungen durch, dort steht genau, was die Versicherung zahlt. Natürlich können Sie zudem auch direkt mit der Versicherung in Kontakt treten.
1.9. Gibt es eine Gewährleistung oder Garantie beim Retainer Zähne?
Nein, offiziell gibt es keine Garantie. Denn Retainer sind natürlich starken Kräften ausgesetzt. Gerade im Oberkiefer kann sich ein Retainer bei Knirschern auch mal lösen und muss dann repariert werden. Wir empfehlen auf harte Lebensmittel, wie Nüsse, Knäckebrot und Brotkrusten zu verzichten.
1.10. Wielange muss man Retainer tragen?
Bei den festen Retainer empfehlen wir eine lebenslange Retention. Das bedeutet, dass man den Retainer am besten für immer drin lässt. Herausnehmbare Retainer trägt man genauso lange, wie die aktive Phase der Behandlung gedauert hat. Wenn man also 2 Jahre die feste Spange trägt, soll man den Retainer Zähne auch 2 Jahre nachts tragen. Danach genügt es meist, einmal pro Woche das Retentionsgerät zu tragen.