Was ist eine Hypodontie?
Eine Hypodontie ist eine Nichtanlage von Zähnen. Bei der Hypodontie sind von Natur aus weniger Zähne vorhanden. Es können ein Zahn oder mehrere Zähne fehlen. Besonders häufig sind die Zähne, die am Ende der Entwicklungsleisten liegen betroffen. Also die seitlichen Schneidezähne, die zweiten Prämolaren und die Weisheitszähne.
Wer ist von einer Hypodontie betroffen?
Hypodontien können jeden treffen. Doch es gibt einige Gebiete, in denen Aplasien häufiger vorkommen
- Vererbte Hypodontie
Es gibt Familien, in denen eine Zahnunterzahl gehäuft vorkommt und immer wieder weitervererbt wird. - Syndrome
In Rahmen von verschiedenen Entwicklungsstörungen können auch Hypodontien vorkommen. Hierzu zählen unter anderem: Down-Syndrom, Christ-Siemens-Touraine-Syndrom, Anhydrosis hypotrichotica, Arachnodaktylie, Bloch-Sulzberger-Syndrom, Curtius-Syndrom, chondroektodermale Dysplasie, akrofaziale Dysostose, Dysostosis mandibulo-facialis, oro-fazio-digitales Syndrom, hypohidrotische ektodermale Dysplasie, Ektodermalsyndrom, hämolytische Anämie, Rutherfurd-Syndrom oder Lipoidproteinose. - Unfälle
Auch Unfälle in der Kindheit können zur Schädigung von Zahnkeimen und in Folge dessen einer Hypodontie führen. Hier spricht man von einer erworbenen Hypodontie, im Gegensatz zur angeborenen Nichtanlage.
Wie viele Zähne hat der Mensch?
Der Mensch hat 20 Milchzähne und 32 bleibende Zähne. Normalerweise haben wir 2 Schneidezähne, einen Eckzahn, 2 kleine Backenzähne und 3 große Backenzähne. Im Milchzahngebiss fehlen die großen Backenzähne.
Was tun, wenn Zähne nicht angelegt sind?
Wenn Zähne nicht angelegt sind, gibt es immer viele verschiedene Möglichkeiten.
- Lückenschluss: Der Kieferorthopäde schließt die Lücke, so dass man kaum sieht, dass ein Zahn gefehlt hat. Dies wird häufig gemacht, wenn der Patient soundso einen kleinen Kiefer mit einem Platzmangel hat oder auch wenn auf beiden Seiten Zähne fehlen. Bei einseitiger Aplasie kommt es zu Asymmetrien, was optisch unschön sein kann.
- Lücke belassen: Falls der Milchzahn noch vorhanden ist, lässt man diesen einfach so lange im Mund wie möglich. Wenn der Zahn ausfällt, wird die Lücke offen gehalten, damit die Nachbarzähne nicht in die Lücke kippen. Ist der Patient alt genug, kann man ein Implantat setzen oder eine Brücke einfügen, um den fehlenden Zahn zu ersetzen.
Was ist Hyperdontie?
Von einer Hyperdontie spricht man, wenn zu viele Zähne da sind. Meistens schaffen es die Zähne gar nicht, durchzubrechen und müssen schon vorher chirurgisch entfernt werden. Oft sind es auch etwas kugelige oder verformte kleinere Zähne. Sie fallen beim Röntgen zufällig auf. Eine Hyperdontie ist deutlich einfacher zu behandeln als die Hypodontie. Denn die überzähligen Zähne können meist entfernt werden.
Welche Zähne fehlen im Milchgebiss?
Das Milchgebiss hat in jedem Quadranten nur 5 Zähne. Die Zähne 6, 7 und 8 sind nicht angelegt. Das macht Sinn, weil der Kiefer natürlich viel kleiner als beim Erwachsenen ist. Zusätzlich kann es aber auch eine Hypodontie im Milchgebiss geben, wenn weniger als 20 Milchzähne angelegt sind.
Was zählt zum Einkommen bei einem Härtefall für Zahnersatz?
Wenn eine Hypodontie vorliegt und ein Lückenschluss nicht möglich ist, benötigt man Implantate oder Brücken, um die Lücken zu füllen. Falls mehrere Zähne fehlen, kann das teuer werden. Obwohl man überhaupt nichts für eine Hypodontie kann. Denn sie ist ja fast immer angeboren und nicht durch schlechte Zahnpflege erworben. Trotzdem zahlen die Krankenkasse oft nicht. Implantate werden von der Krankenkasse generell nicht gezahlt. Eine Ausnahme ist eine generalisierte genetische Nichtanlage, bei der mehr Zähne pro Kiefer fehlen, als angelegt sind.
Das hört sich kompliziert an? Wir haben ein Beispiel für Sie:
Wenn wir im Oberkiefer normalerweise 14 Zähne haben (die Weisheitszähne zählen wir nicht mit, weil sie oft fehlen), fehlen von den 14 Zähnen 8 Zähne und 6 Zähne sind nicht da, würde die Krankenkasse wahrscheinlich Implantate zahlen. Allerdings nur, wenn es sich um eine angeborene Hypodontie handelt.
Wie lange kann ein Milchzahn drin bleiben? Wie lange halten Milchzähne bei Erwachsenen?
Wenn kein bleibender Zahn da ist, besteht natürlich auch die Möglichkeit, einfach den Milchzahn zu belassen. Wenn der Milchzahn keine Karies und gute Wurzeln hat, kann er lange halten. Es kommt natürlich auf den individuellen Fall an, aber wir haben schon 40 und 50 Jährige mit persistierenden Milchzähnen gesehen. Eine Hypodontie wird manchmal tatsächlich auch erst sehr spät bemerkt. Lassen Sie sich beraten.
Wann werden Zähne nicht angelegt?
Die Ursachen für Nichtanlagen sind vielfältig und noch nicht vollständig geklärt. Generell gibt es angeborene, vererbte und durch Krankheiten verursachte Nichtanlagen. Vor allem Krankheiten und Syndrome, die die Entwicklung der Zähne betreffen, können Nichtanlagen verursachen. Wenn man eine Nichtanlage hat, kann man nichts machen, der Zahn ist einfach nicht vorhanden.
Wie merkt man, ob man eine Hypodontie hat?
Ein Röntgenbild ist am sichersten. Dort sieht man genau, ob Zähne vorhanden sind oder nicht. Denn manchmal liegen die Zähne auch einfach schief im Kiefer oder haben keinen Platz, durchzubrechen.